Manchmal
suzieq
An manchen Tagen – an solchen wie heute –
sitze ich hier und frage mich,
was ich hier eigentlich mache.
Am Morgen war ich noch ganz lebendig –
vernünftig, freudig und stark.
Im Laufe des Tage
verschwanden dann meine Kräfte.
Unsicherheit, Zweifel, Entfremdung
machten sich breit.
"Warum dieses hier"
frage ich mich, "warum"?
Das unheilvolle Gefühl taucht auf
"das bin ich nicht, und dies hier ist nicht mein Leben".
Mein Ich und mein Leben
habe ich heute morgen vor dieser Tür abgestreift.
Hier bin ich eine Maschine,
die wie immer zu funktionieren versucht –
mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Eine Rolle zu spielen,
die man sich ausgesucht hat,
um dieses Spiel zu überstehen,
gelingt nicht immer gleich.
Eine Fassade, eine äussere Hülle
zu zeigen ist manchmal sehr anstrengend.
Mein Leben, es ist nicht das, was hier abläuft -
ich bin doch nur hier durch Zufall.
Nicht selbst gewollt – oder doch -
nur leider habe ich es vergessen.
So viele Jahre bin ich schon da.
Ich war jung, als ich kam,
und wie so viele vor mir
werde ich langsam alt.
Tag für Tag, Woche um Woche,
und Jahr für Jahr.
Ist es verwunderlich,
dass ich nach so vielen Jahren
genug habe von allen und allem?
Dass ich davon laufen,
in mein altes Leben zurück möchte
und wieder dort anfangen will,
wo ich war, bevor ich hier her kam?