Requiem für einen Delphin
suzieq
Wenige Wochen warst du erst alt.
Du brauchtest noch deine Mutter, die dich säugte und grosszog.
Wie viele hättest du in deinem Leben durch deine Sprünge erfreuen können.
Neugierig, wie du in deinem jungen Alter warst, zog es dich an den Strand.
Zutraulich hast du dich den Badenden dort genähert. Warum solltest du Böses befürchten?
Als sie dich mit den Händen ergriffen, konntest du dich nicht wehren.
Gewunden hast du dich zwar, doch sie waren stärker.
Aus Überraschung wurde Angst und dein Herz schlug immer schneller.
Wenn sich ein Griff lockerte, dachtest du, man würde dich endlich los und zurück ins Meer lassen.
Doch wieder und wieder umklammerten dich unnachgiebige Hände.
Deine Kraft wurde immer schwächer, du wusstest nicht, was geschah.
Als dir die Luft ausging, war dein junger Geist schon lang nicht mehr da.
Anstatt in deinem Lebenselement bestaunt und bewundert zu werden
wurdest du als Selfie-Zubehör benutzt und danach weggeworfen.