Stecker raus (ein Weihnachtsgedicht)

suzieq

Ich möchte den Stecker herausziehen.

Das seichte Gerede verstummt.

Das Piepsen, das Dröhnen, das Brummen -

alles bricht ab.

Stille breitet sich aus.

Was bleibt, ist das Knistern des wärmenden Feuers.

 

 

Ich möchte den Stecker herausziehen.

Die Neonbeleuchtung erlischt.

Das Blinken, das Strahlen, das Funkeln -

alles hört auf.

Dunkelheit breitet sich aus.

Was bleibt, ist der Schein des wärmenden Feuers.

 

 

Ich möchte den Stecker herausziehen.

Das hektische Treiben steht still.

Das Hetzen, das Eilen, das Stressen –

alles vorbei.

Ruhe breitet sich aus.

Was bleibt, ist das Flackern des wärmenden Feuers.

 

 

Ich möchte den Stecker herausziehen.

Alle Netzwerke sind tot.

Die Likes, die Follower und die "Freunde" –

alle sind fort.

Einsamkeit breitet sich aus.

Was bleibt, ist die Unverfälschtheit des wärmenden Feuers.

 

 

Weit weg von der Online Community möchte ich

sitzen in stiller Nacht.

Ein paar aufrechte Seelen bei mir zur Gesellschaft –

Mensch und Getier.

In Verbundenheit sitzen wir da und schauen

in das Licht des wärmenden Feuers.

 

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