Frauen und andere Komplimente
suzieq
Frauen und andere Komplimente
Wie schön, dass es immer wieder ein männliches Wesen gibt (geben wird), das sich als Schwein outet (entlarvt wird) oder einfach nur im falschen Moment am falschen Ort zur falschen Person das Falsche gesagt hat (die arme Sau). Es ist schön, denn es bietet sich die Gelegenheit für (frustrierte, unbeachtete, verbitterte) Frauen, sich zu Wort zu melden und der Welt ihre (längst vergangenen, übertriebenen, dramatisierten) Erfahrungen mitzuteilen. Es ist schön, denn die anderen (bedrückenden, angstmachenden) Ereignisse dieser Welt rücken für einige Wochen in den Hintergrund.
Männer, wir danken Euch dafür.
Somit waren unsere Mühen doch nicht umsonst:
Die falschen Wimpern, die gefärbten Haare, die lackierten Nägel. Die Schmerzen während der Haarentfernung an den Beinen (vom Piercing ganz zu schweigen). Die von High Heels und Bleistiftabsätzen ruinierten Füsse. Die Durchblutungsstörungen durch hautenge Jeans. Die Unterkühlung, die wir uns durch knappste Miniröckchen geholt haben.
Und unsere Investitionen haben sich gelohnt:
Die Kosten für Make-up, Haarteile, Parfum. Solarium, Coiffure, Kosmetik. Reizwäsche und hautenge, tief ausgeschnittene Fummel.
Ihr müsst wissen: Wir treiben den ganzen Aufwand nur für uns selbst!
Einzig und allein uns selbst wollen wir gefallen!
Deshalb brauchen wir zwei Stunden Zeit, um uns für den Ausgang fertig zu machen. Zwängen uns in Jeans, die drei Nummern zu klein sind und uns die Luft abschnüren. Riskieren Knochenbrüche und Bänderrisse, indem wir auf 15 cm hohen Absätzen herumlaufen. Tragen Push-Up-BHs, die unangenehm drücken. Zwängen unseren Bauch in hautenge T-Shirts. Zeigen Beine und Dekolleté, so viel wir können.
Für uns, allein für uns
wollen wir schöner sein als die Kollegin. Achten wir darauf, wer die meisten Blicke auf sich zieht. Schauen wir kritisch, ob die andere schlanker und hübscher ist als wir selbst.
Für uns, allein für uns.
Wehe dem, der da glaubt, der Anblick wäre für ihn bestimmt. Eine Burka bedecke nicht mich, sondern seine Augen!
Gnade Gott dem, der sich erlaubt, das Resultat unserer Bemühungen lobend zu erwähnen. Verflucht sei er – seine Karriere für immer ruiniert, und von allen bespuckt soll er im Schmutz seiner Phantasie dahin siechen!
Einen Millionär angeln können sich nur wenige. Versuchen wir doch zumindest, die Welt zu unseren Gunsten zu verändern, indem wir Präsidenten verhindern und Firmenbosse vor Gericht bringen. Sorgen wir doch dafür, dass der Bürokollege gekündigt und der Nachbar von seiner Frau davon gejagt wird (nerven tun sie doch alle beide).
Und wenn an euch selbst gar nichts dran ist, Mädels, dann denkt daran:
Ein Satz wie "Sie haben ein schönes Auto" (wahlweise auch Haus, Garten, Hund) tut es auch.
Pikant, satyrisch, würzig und humorvoll...
· Il y a environ 8 ans ·peter-oroy